Haben die Alt-Katholiken auch eine eigene Liturgie?
Definieren sie sich von ihrem Gottesdienst her?
Was ist für sie „Gottesdienst"?

( GLEICH ZUR
  LITURGIE )

     
Die Fragen sind nicht leicht zu beantworten! Hätte es das zweite vatikanische Konzil nicht gegeben, wäre die erste Frage eindeutig zu bejahen. Schon Peter Rosegger pries die Schönheit der deutschen altkatholischen Liturgie im Gegensatz zur unverständlichen lateinischen der damaligen Zeit.
Adolf Thürlings hat die westliche Liturgie ins Deutsche übertragen. Das wäre ein Kapitel für sich, das Kloster Beuron und der Name Anselm Schott sind nicht ganz außer Blickweite.
Franz Reusch hat  das Rituale ins Deutsche übertragen. Das alles geschah in den siebziger und achtziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts in gutem, hochsprachlichen Deutsch und annehmbarer Form. 1872 erschien das Rituale, 1888 das Altarbuch für die Feier des Heiligen Amtes; Breitkopf und Härtl in Leipzig (was für ein Luxus!) übernahmen den Notenstich. Außerdem war schon 1885 das liturgische Gebetbuch erschienen, in dem das Altarbuch vorweggenommen und mit dem liturgischen Morgen- und Abendgebet verbunden war. Fast alle Hymnen des Breviers sind dort übertragen.
Alt-katholische Liturgie ist westlich-abendländische Liturgie in deutscher Sprache und erscheint im sprachlichen Gewand des 19. Jahrhunderts. Reformversuche hat es in Deutschland 1959 und in Österreich 1952 gegeben.

Die liturgische Revolution

Liturgische Erneuerung, liturgischer Umbruch, Absturz ins Ungewisse, Aufbruch zu neuen Ufern,- vielfältig sind die Wertungen der Wirkungen des II. Vat. Konzils auf die abendländische Christenheit.
Bei den Altkatholiken führte es bald zur Umkehr der Altäre (wobei die österreichische Kirche die zurückhaltendste war) und mancherorts zur Übernahme der römisch-katholischen Reformen.
Bei uns in Österreich ist rein formal das Meßbuch aus den Dreißiger Jahren nach wie von in Gültigkeit, allerdings sind die Änderungen von 1952 (Antisemitismen) rückgängig gemacht worden. Das ist ein Verdienst von Bischof Heitz.
Erlaubt ist ansonsten fast alles: Das heißt, wir finden in Bezug auf das Proprium  Gemeinden, in denen das neue bundesdeutsche Buch in Gebrauch ist, wir finden Gemeinden in denen das deutsche Missale Romanum benutzt wird, wir finden Gemeinden, in denen versucht wird, mit der alt-katholischen Liturgie wie bei Thürlings etc. in sprachlich angepaßer Form zu leben. Es eine Gemeinde, in der die Formen nach dem Book of Common Prayer gestaltet sind, bzw. von dort her ihre Inspiration beziehen.
Die Ordnungen (ordo missae), die benutzt werden lassen sich auf vier zurückführen: die alt-katholische tridentinische Ordnung (1. Ordnung), dann eine zweite eher aus protestantischen Quellen schöpfende Ordnung (obsolet), eine dritte Ordnung, die der christkatholischen Schweizer Liturgiereform entspricht und ein altkirchliches Modell im Hintergrund hat und dann eine vierte Ordnung, die der zweiten r.k. ähnlich ist, aber auch aus nichtrömischen, westlichen Quellen schöpft (vor allem Mailad).
Dann gibt es einen zukunftsweisenden Versuch, die sogenannte Synopse aller Ordnungen, mit diesem Heft für Regieanweisungen und Gebetstexten kann sicherlich jeder leben.
Schauen Sie sich das Gottesdienstleben an, es ist vielfältig und Sie werden für sich zumindest in Wien die passende Gemeinde finden.
Wir hier in Kärnten sind eher progressiv-konservativ und lieben die Schönheit gerade des Gottesdienstes. Komm und sieh!

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